Durch die Vielzahl im Rheinland ansässiger, ressourcenintensiver Industrien sind die Potentiale einer kreislaufbezogenen Wirtschaft für die erfolgreiche Transformation zur Klimaneutralität von hoher Bedeutung.
Kreislaufwirtschaft bereits stark ausgeprägt
"Die Unternehmen sind in einigen Bereichen der Kreislaufwirtschaft schon viel weiter als die Politik sie wahrnimmt", so Dr. Uwe Vetterlein, Vorstandsmitglied des Metropolregion Rheinland e.V. und Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Köln im Rahmen eines Parlamentarischen Frühstücks im Düsseldorfer Landtag. "So hat zum Beispiel die Chemische Industrie im Rheinland vor einer Woche eine Strategie vorgelegt, wie die Branche bis 2045 mit chemischem Recycling und dem Einsatz von Biomasse Ressourcen schonen und klimaneutral produzieren kann", so Dr. Vetterlein weiter.
Zusammenarbeit mit Nachbarländern
Als eine wesentliche Voraussetzung für den industriellen Einsatz von Carbon-Capture-Utilization-and-Storage-Technologien hob Jürgen Steinmetz, Arbeitskreisleiter der Metropolregion Rheinland und Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein, insbesondere den auch grenzüberschreitenden Aufbau einer geeigneten Transportinfrastruktur hervor: "Vor dem Hintergrund, dass wir in Nordrhein-Westfalen und im Rheinland kaum Möglichkeiten haben, CO₂ in großen Mengen einzulagern und/oder aufzubereiten, werden wir auch beim Thema Carbon Management auf eine starke Zusammenarbeit mit unseren europäischen Nachbarländern angewiesen sein. Dass hier große Kooperationsbereitschaft mit und Interesse am Rheinland bestehen, haben wir zuletzt bei unserem Besuch im Hafen Antwerpen-Brügge im Oktober feststellen können."
Über CCUS (Carbon Capture, Utilisation and Storage) hinaus besitzt die Kreislaufwirtschaft in Nordrhein-Westfalen weitere enorme Potentiale. Von der Vielfalt dieser Aktivitäten in der Metropolregion Rheinland konnten sich die Mitglieder des nordrhein-westfälischen Landtages beim Parlamentarischen Frühstück überzeugen.
Innovationskraft und Vorreiterrolle
Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes, zeigte sich beeindruckt von der Initiative der rheinischen Unternehmen: "Viele Unternehmen in der Metropolregion Rheinland arbeiten bereits jetzt vollzirkulär und zeigen, wie Wirtschaft und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Davon brauchen wir mehr. Denn diese Innovationskraft stärkt nicht nur NRW als Wirtschaftsstandort und sichert unsere Wettbewerbsfähigkeit, sondern macht uns zu echten Vorreitern für nachhaltigen Wohlstand."
Ausstellende Unternehmen und Initiativen beim Parlamentarischen Frühstück der Metropolregion Rheinland e.V. waren:
- AUNDE Group SE (Mönchengladbach) - Entwicklung und Fertigung von innovativen, kreativen Oberflächenmaterialien und Sitzbezügen aus Textil und Leder
- Circular Valley (Wuppertal) - Initiative mit dem Ziel, die erweiterte Metropolregion Rhein-Ruhr als globales Zentrum für die Kreislaufwirtschaft aufzubauen
- Covestro Deutschland AG (Leverkusen) - Produktion verschiedener Spezialfolien für ID-Karten, zirkuläre Transformation im Bereich Polymerstoffe
- HDB Recycling Gmbh (Hünxe) - R-Gestein Niederrhein Aufbereitungsanlage, Recycling von Boden- und Bauschuttabfällen
- LEROMA GmbH (Düsseldorf) - nachhaltige Rohstoffbeschaffung für die Lebensmittelproduktion
- Mannstaedt GmbH (Troisdorf) - Metallverarbeitung, Produzent von warmgewalzten Stahlprofilen
- PAPSTAR Solutions GmbH (Kall) - Einmalprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen, zirkuläre Lösungskonzepte im Eventcatering und in der Gemeinschaftsverpflegung (www.papstar.com/solutions/zero-waste-pure-pleasure)
- Speira GmbH (Neuss) - Aluminiumwalzprodukte und Recyclinglösungen
Metropolregion Rheinland e.V., Dietmar Schulmeister (Referent Public Affairs / Energie und Transformation)